Therapiekonzepte

Kinder und Jugendliche sind stets bestrebt, aus den Erfahrungen mit sich und ihrer Umwelt ihr eigenes Tun zu entwickeln. Manchen von ihnen scheint dies nicht so gut zu gelingen. Sie reagieren auf die immer größer werdenden Anforderungen des Alltags mit Unruhe, sind ungeschickt und resignieren schnell. Frustration, Rückzug, Herumkaspern oder aggressives Verhalten sind die Folge.

Wir versorgen Sie und Ihre Kinder mit einem breiten Spektrum an Therapiemöglichkeiten. Wir haben uns in diversen Therapiekonzepten weitergebildet. Oft ist es aber auch die Mischung aus Mehreren, die wir für wichtig erachten.

Erfahren Sie mehr über unsere einzelnen Therapiekonzepte.

  • „Kevin wacht morgens auf und kommt nicht in die Gänge. Seine Mutter muss ihn mehre Male wecken. Als er dann endlich aufgestanden ist, zieht er sich seine Hose über den Schlafanzug an. Seine Mutter ruft zum Frühstück.”

    Das alltagsorientierte Training orientiert sich dabei an den Veränderungen der sozialen Rollen und der spezifischen Lebenssituation des Kindes und seiner Umgebung. Wir fördern den Transfer gelernter Therapieinhalte in den Alltag und stellen damit ein Bindeglied zwischen der Therapie und den Alltagsanforderungen unserer kleinen Patienten dar.

    Ziele des Alltagstrainings sind unter anderem:

    • Vorhandene Fähigkeiten und Fertigkeiten kennenzulernen und optimal auszunutzen.
    • Die Hilfe durch andere Personen oder Hilfsmittel bei Alltagsverrichtungen auf ein Minimum zu reduzieren. Evt. durch äußere Umweltanpassungen, wie z.B. kleinen Erinnerungslisten an der Zimmertür u.v.m.
    • Bedeutungsvolle Tätigkeiten für die Kinder stehen im Vordergrund
    • Bei Bedarf Hilfsmittelversorgung
    • Dem Kind soll es möglich sein nach dem Training die verschiedenen Aktivitäten möglichst selbstständig, mit und ohne Kompensation, aus-, bzw. durchführen zu können
  • „Paul sitzt am Mittagstisch und verzweifelt über den Umgang mit Messer und Gabel. Wieder schafft er es nicht, das Fleisch alleine kleiner zu schneiden. Seine Hände wollen einfach nicht so richtig und sein Papa äußert sich zum wiederholten Male dazu. Das macht Paul unzufrieden und unglücklich.“

    Wir trainieren Alltagsaktivitäten, wie den Umgang mit Besteck oder auch der Umgang mit Schere und Kleber.

    Gemeinsam schauen wir, woran es liegen kann, dass bestimmte Bewegungen, bei denen beide Hände gebraucht werden, nicht nach Zufriedenheit ausgeführt werden können. Oft sind es Bewegungen, die für die Kinder noch ungeübt sind und noch automatisiert werden müssen, d.h. geübt werden müssen.

    • Training der einzelnen feinmotorischen Aktivtäten für mehr Beweglichkeit und Kraft in den Händen
    • Zusammenarbeit beider Hände – Schulung der Koordination beider Körperhälften
  • „Max hängt über seinem Heft, hält den stumpfen Bleistift in der linken Hand und die Buchstaben wollen einfach nicht innerhalb der Linien bleiben. Seine Hand schmerzt und viel seiner Deutschhausaufgaben hat er noch nicht geschafft.“

    Viele Kinder fallen plötzlich vor der Einschulung auf, weil sie ungeschickt mit Stift und Papier sind, ungern malen oder der Lehrer meldet zurück, dass Kinder den Stift verkrampft festhalten, zu langsam schreiben oder Buchstaben schief und krumm sind. Hier erlernen Kinder z.B. mit Hilfe von alternativen Stiften/Stiftaufsätzen oder angepassten Sitzhaltungen bzw. Schreibhaltungen die Probleme zu verbessern.

    Themen beim Schreibtraining können z.B.

    • Stifthaltung
    • Einhalten der Lineatur
    • Richtung des Schreibens von Buchstaben
    • Aufteilung auf dem Papier
    • Einhalten von Rändern
    • Arbeitsplatzgestaltung sein.

    Das Malen und Schreiben wird auf spielerische Art und Weise geübt. Auch die Beratung eines geeigneten Sitzplatzes/Schreibtischs steht im Vordergrund. Wir suchen gerne gemeinsam mit Ihnen und Ihren Kindern nach dem geeigneten Material.

  • Tolpi – das kleine grüne Tierchen – mag es, Spiele auszuprobieren. Leider klappen sie aber oft nicht so, wie er es gerne hätte. Seilspringen, Schleifenbinden, Fahrradfahren oder Schaukeln sind z.B. schwierig für Tolpi. (Tolpi, Thieme Verlag)

    Die Kinder lernen anhand des CO-OP Ansatzes die Durchführung von Aktivitäten, die ihnen schwer fallen.

    Sie suchen alternative Möglichkeiten, um gewünschte Hobbies, Spiele oder Alltagsaktivitäten auszuführen.
    Mit der Problemlösestrategie Ziel – Plan – Tu – Check können die Kinder z.B. das Radfahren lernen.

    Hierzu stellen sie erstmal ein Ziel auf, dann formulieren sie mit Hilfe der Ergotherapeutin einen Plan, probieren diesen aus und checken, ob dieser funktioniert. Es wird gemeinsam beobachtet, wo die Schwierigkeit in der Aktivität ist und Kind und Therapeut denken sich z.B. alternative Strategien aus.

    • Ziel
    • Plan
    • Tu
    • Check
  • Kinder, die im Bereich der Balance, Koordination und Kraft mit ihren Kindergarten- und Schulfreunden nicht mithalten können, verbessern diese Fertigkeiten. In unserem Bewegungsraum, bieten sich viele Möglichkeiten zum Üben. Dies wird dann zu Hause und im Alltag weiterhin geübt.

    Wir balancieren in der Ergotherapie nicht nur zum Spaß, sondern auch für bessere Noten!

    Unser Gleichgewichtssinn bringt nicht nur die Koordinationsfähigkeit und Motorik, sondern auch die grauen Zellen auf Trab. Kinder, die sich räumlich gut orientieren können, kommen mit abstrakten Begriffen, Mengen, Formen und Größen, also Zahlenräumen und Längenmaßen, besser klar.

    Oben und Unten, Hinten und Vorne – was ist näher, was ist weiter weg? Was ist größer, was ist kleiner? Ein guter Überblick hier, erleichtert auch im Mathematikunterricht das Lernen.
    Es konnte auch belegt werden, dass Kinder mit Problemen beim Rückwärtslaufen auch Schwierigkeiten im Rechnen haben können – insbesondere beim Subtrahieren.

    Ähnliche Auswirkungen wurden beim Erwerb der Lese- und Rechtschreibfähigkeiten beobachtet. Kinder mit Auffälligkeiten in der Bewegungs- und Koordinationsfähigkeit verwechseln oft ähnliche Buchstaben wie b oder d, p oder g. Die Ursachen  und möglichen Zusammenhänge sehen sie in den frühen Entwicklungsphasen der ersten Lebensmonate und Jahre. Also gerade die Zeit, in der auch das Auge sich entwickeln muss und Stimulationen einordnen lernt. Die ersten Krabbelversuche sind ein Feuerwerk und lassen die Synapsen „schnapsen“!

  • Oft fallen Kinder in der Kita durch zurückhaltendes Verhalten oder extrem unruhigem Verhalten auf.

    Bei uns haben Kinder die Möglichkeit über Bewegung ihre motorischen und sozial-emotionalen Fertigkeiten zu schulen. Hierzu bieten wir das Kursangebot Spielerisch fit an.

    Der Stolz, mit dem Kleinkinder ihre ersten Schritte machen oder die ersten Treppenstufen erklimmen ist ein Zeichen dafür, dass die erfolgreiche Bewältigung von Bewegungsaufgaben nicht nur zu einem gesunden Körper beiträgt, sondern auch maßgeblich auf das Selbstbewusstsein und die innere Zufriedenheit der Kinder Einfluss hat. In unserem Alltag sind eine Reihe von Bewegungsaufgaben versteckt, mit denen wir die Kinder in einer ganzheitlichen Entwicklung unterstützen können.

    Die psychomotorische Übungsbehandlung ist eine, auf die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit des Menschen ausgerichtete, Bewegungsförderung. Sein Ziel ist es, Bewegungs- und Wahrnehmungsbeeinträchtigungen abzubauen oder zu verringern und gleichzeitig eine emotionale und soziale Stabilität zu fördern.

    Die motorische Entwicklung eines Kindes ist eng mit seiner sprachlichen und intellektuellen Entwicklung verbunden. Ein Kind muss bestimmte motorische Fähigkeiten beherrschen lernen. Basierend auf der Entwicklung der Grobmotorik, bis hin zur Feinmotorik der Hände, als auch der Mundmotorik. Es fällt immer wieder auf, dass Kinder, die beispielsweise kein „S“ sprechen können (welches eine sehr feine Zungenmotorik verlangt) auch feinmotorisch oft Auffälligkeiten zeigen. Das Herstellen und Benennen räumlicher Bezüge lässt sich ebenfalls über psychomotorische Anregungen trainieren. Diese Zusammenhänge machen deutlich, wie wichtig eine gute motorische Entwicklung, als Basis für sprachliches und mathematisches Denken im Hinblick auf die künftige Beschulung darstellt.

    Regelmäßige Gleichgewichtsanregungen wie schaukeln, sich rollen oder der Purzelbaum, üben einen positiven Einfluss auf die Hör-, Sehverarbeitung, die räumliche Einordnung und den Muskeltonus aus.

  • „Amelie hat die Welt immer mit anderen Augen gesehen. Die Ergotherapie hat sie dabei unterstützt.“ (DVE)

    Bei Kindern mit Wahrnehmungsstörungen, die schon oft im Kleinkindalter auffallen, wirkt dieses Konzept. Wir beobachten ihr Kind und erörterten mit Ihnen die Probleme in der Wahrnehmung. Kinder fallen z.B. dadurch auf, dass sie sich ungern berühren lassen, Klettergerüste oder Rutschbahnen vermeiden, sie bewegen sich eher tollpatschig, laute Geräusche werden nicht ertragen oder sie begeben sich ungern in Menschenmengen. Babys lassen schwer beruhigen, machen sich steif und auch das Stillen kann problematisch sein.

    Wir versuchen mit Hilfe der Sensorischen Integrationstherapie die Wahrnehmungsprozesse zu verändern, so dass  ihr Kind mehr Freude hat, Sie weniger Probleme im Alltag haben und spätere Auswirkungen womöglich in der Schule verhindert oder vermindert werden können.

    Die Sensorische Integrationstherapie hilft, die Aufnahme der Sinneswahrnehmungen zu strukturieren, und unterstützt die Vernetzung der Wahrnehmungsverarbeitung im Gehirn, um eine bessere Handlungskompetenz zu erreichen. Das hilft Ihrem Kind, selbst erfolgreich zu sein und stützt damit seine Selbstsicherheit. Gleichzeitig trägt dies zu emotionaler Stabilität bei.

    Durch das ausgewählte Angebot an Reizen mit genau dem richtigen Schwierigkeitsgrad abgestimmt auf das Kind hilft die Therapieform dem Kind, sein Gehirn zu entwickeln. Die Kombination verschiedener Reizeinwirkungen kann für eine bessere Wahrnehmungsleistung sorgen.

    Eine Behandlung kann aussehen, wie ein Bewegungsspiel. Eltern werden aufgeklärt über die Zusammenhänge und über mögliche Maßnahmen für zu Hause.

  • IN GRUPPEN- UND EINZELBEHANDLUNG

    „Marvin ist in der 1.Klasse, die Lehrerin erklärt eine Aufgabe, aber die Kinder draußen auf dem Schulhof sind einfach interessanter. Er bleibt nicht sitzen, sondern steht regelmäßig von seinem Stuhl auf oder wackelt mit diesem hin und her. Auf seinem Tisch herrscht große Unordnung, Stifte liegen kreuz und quer verteilt. Dann sucht er sein Hausaufgabenheft, um seine Hausaufgaben aufzuschreiben. Dies schafft er dann leider nicht mehr vor der Pause.“

    Gezielt auf das Kind abgestimmt, bieten wir Konzentrationstraining und Selbstorganisationstraining im Einzelsetting oder in der Gruppe an.

    Es gibt die Möglichkeit, die Aufmerksamkeit und Konzentration zu stärken. Hierbei werden alltagsnahe Situationen, in denen die Schwierigkeiten auftreten, als Übungsmoment genommen. Kinder bringen ihre Hausaufgaben mit. Wir erarbeiten Möglichkeiten, sich zu fokussieren und zu strukturieren, um sich weniger abzulenken und weniger Fehler zu machen.

    z.B. AD(H)S KINDER KÖNNEN HIERVON PROFITIEREN.

    • Training der Selbststeuerung
    • vernünftiger Umgang mit Fehlern
    • Verbesserung der Leistungs­bereit­schaft
    • Zutrauen in eigenes Können
    • Stärkung der Eltern
    • Verbesserung der Interaktion zwischen Eltern und Kind

    Dadurch, dass Konzentrationsprobleme vermehrt in der Klasse auftreten, gibt es die Möglichkeit an einem Gruppentraining teilzunehmen. Dies ist auf Rezept in Absprache mit dem Kinderarzt möglich.

    WIR BIETEN FOLGENDE GRUPPEN AN:

    • Marburger Konzentrationstraining für Schulkinder und Jugendliche
    • Attentioner-Aufmerksamkeitstraining für Schulkinder (ab 2. Klasse) und Jugendliche

    Für mehr Infos siehe Kurse.

  • „Justus kommt regelmäßig mit Einträgen in seinem Mitteilungsheft nach Hause. Immer wieder gibt es verbale und handgreifliche Auseinandersetzungen mit Schulkameraden. Außerdem beschwert er sich, dass er kaum Freunde hat, die zu ihm nach Hause kommen möchten. Mit seinen Eltern und Geschwistern gerät er auch oft in Konflikte. Justus hört nicht auf seine Eltern und es folgen viele Wutausbrüche.”

    Hier bieten wir die Möglichkeit vorerst in einer Einzeltherapie, an obengenannten Schwierigkeiten zu arbeiten.

    Es werden Methoden erlernt, mit der eigenen Wut umzugehen, alternative Handlungsstrategien erarbeitet und der Transfer in den Alltag erprobt.

    Alternativ ist es möglich, ein Gruppentraining das EST (Ergotherapeutisches Sozialkompetenztraining) zu absolvieren. Dies ist auch durch ein Gruppenrezept vom Kinderarzt möglich.

    Siehe für weitere Informationen: Kursangebot EST